MaP-Abschlussveranstaltung in Sonderburg
Highlights und Herausforderungen des deutsch-dänischen Gemeinschaftsprojektes MaP – Mathematik mit Perspektive / Matematik med perspektiv wurden am 28. Mai 2014 im Rahmen der Abschlussveranstaltung im Schloss von Sonderburg (Dänemark) präsentiert und mit den anwesenden Gästen aus dem Bildungsbereich diskutiert. Das Verbundprojekt ist vor drei Jahren mit einer Auftaktveranstaltung im schleswig-holsteinischen Landtag gestartet und hatte das übergeordnete Ziel, Impulse für eine Verbesserung der Aus-, Fort- und Weiterbildung für Mathematiklehrkräfte zu setzen und dabei insbesondere die unterschiedlichen landesspezifischen Erfahrungen aus Deutschland und Dänemark einzubeziehen. In sieben Arbeitspaketen wurden dabei unterschiedliche Aspekte der akademischen und berufsbegleitenden Aus-, Fort- und Weiterbildung von Mathematiklehrkräften und des pädagogischen Personals in Kindergärten fokussiert.
In Sonderburg wurden Highlights aber auch Herausforderungen dieser deutsch-dänischen Projektarbeit präsentiert. Letztere umfassten dabei neben den unterschiedlichen Landessprachen der Zielgruppen vor allem die verschiedenen Verwaltungsstrukturen im Bildungsbereich. Trotz dieser Herausforderungen konnten im Rahmen von MaP viele Projektziele erreicht, Anstöße gesetzt und neue Ideen entwickelt werden. Hervorzuheben sind hier u. a.:
• Der Aufbau von Strukturen für eine stärkere länderübergreifende Vernetzung. Dies umfasst sowohl gemeinsame Fortbildungsangebote für Mathematiklehrkräfte aus der Region Süddänemark und Schleswig-Holstein, als auch die Vernetzungsangebote für den akademischen Nachwuchs in der Mathematikdidaktik etwa durch Forschungssymposien für Masterstudierende und Promovierende in Odense und Kiel.
• Die Fortentwicklung von Konzepten für akademische Weiterbildungsangebote. Durch Expertensymposien konnten Impulse für die Konzeptionierung von zwei berufsbegleitenden Masterstudiengängen zur Professionalisierung von Fortbildungspersonal für Mathematiklehrkräfte bzw. zur Weiterbildung von pädagogischen Fachkräften in Kindergärten gesetzt werden. Die Ausarbeitung und Umsetzung der Studiengänge wird auf deutscher Seite derzeit weiterverfolgt.
• Die exemplarische Gestaltung und Ausrichtung von deutsch-dänischen Mathematikangeboten wie beispielsweise gemeinsame Fortbildungs- oder grenzüberschreitende Austauschangebote für Mathematiklehrkräfte sowie extra-curriculare Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler der Primar- und Sekundarstufe (z. B. Mathe-Tage an der A.P. Møller Skolen in Schleswig, Mathe-Wettbewerbe in Flensburg sowie Mathematikaktivitäten im Kunst- und Design-Museum Trapholt).
• Die Bereitstellung von Informationen etwa durch Veranstaltungen über best-practice Konzepte aus beiden Ländern wie das Modell der „lektieercafés“ (Hausaufgaben-Cafés) aus Dänemark und das Förderprogramm „Mathe macht stark“ aus Schleswig-Holstein oder die Entwicklung und Verbreitung von Informationsbroschüren für Lehrkräfte zu aktuellen Trends in der mathematischen Forschung und zu modernen Berufsbildern für Mathematikerinnen und Mathematiker.
Insbesondere die Teilnahme an gemeinsamen Fortbildungsveranstaltungen und der Austausch von Mathematiklehrkräften von deutschen und dänischen Schulen ermöglichten einen tieferen Einblick in das jeweils andere Schulsystem und die damit verbundene Schulkultur. Aus den Rückmeldungen der Beteiligten wurde deutlich, dass die deutliche landestypische Prägung von Mathematikunterricht dadurch erfahrbar war und zu einer Erweiterung des eigenen Horizonts geführt hat.
Auch wenn die Förderung des Projekts nach drei Jahren ausläuft, so konnten durch MaP nachhaltige Wirkungen erzielt und die Vernetzung der beteiligten Institutionen weiter verstärkt werden. Ein Einblick in die Projektaktivitäten wird auch weiterhin über die MaP-Homepage möglich sein.